Immotipp 89: Bessere Ausstattung = besserer Preis
In diesem Immotipp möchte ich mich mit einem Thema beschäftigen, dass mich immer wieder bei Objektaufnahmen zur Marktwerteinschätzung beschäftigt: Der Eigentümer zeigt mir sein häufig mit hohem finanziellem Aufwand und/oder vielen Eigenleistungen erstandene Haus und ist davon überzeugt, dass die von ihm investierten Gelder bei einem Verkauf als Richtwert für den Kaufpreis gelten müssten. Es werden viele, aus Sicht des Eigentümers wichtige Ausstattungsmerkmale offeriert, die den Wert der Immobilie erhöhen sollen. Doch ist das in der Praxis so? Ich denke nicht.
Zur Erklärung pflege ich an dieser Stelle immer mit einem Vergleich zu arbeiten: Beim Gebrauchtwagenverkauf wirkt die im Fahrzeug enthaltene Sonderausstattung verkaufsfördernd, bezahlt wird diese häufig nicht. Nicht anders ist das bei Immobilien. Ein Handtuchheizkörper im Bad ist schön, beim Verkauf wirkt er sich jedoch nicht Kaufpreis erhöhend aus.
Unabhängig von Vorgenanntem müssen wir bei der Marktwerteinschätzung aber trotzdem zwischen einem einfachen Haus (vergleichbar mit VW-Golf) und einer Luxusimmobilie (z. B. einem Mercedes) deutlich unterscheiden. Das nächst wichtigere Kriterium neben der Lage der Immobilie ist dann das Alter des Gebäudes. Die konkreten Ausstattungsdetails spielen bei der Ermittlung des realistischen Verkaufspreises zum Schluss aber nur noch eine untergeordnete Rolle.