Immotipp 338: Realistische Marktpreisermittlung – So wichtig!
Leider ist es so: Der Immobilienmarkt ist ein großes Haifischbecken und wer nicht aufpasst, wird sehr schnell von einem größeren Fisch verschluckt ohne es im schlimmsten Fall zu merken. Mich macht es echt wütend, wenn ich Vorgänge wie den nachfolgenden zur Kenntnis nehmen muss:
Über einen guten Bekannten bekam ich Kontakt zu einer älteren Dame, die Ihr Einfamilienhaus verkaufen wollte. Dieses wurde vor mir von einem Kollegen besichtigt und mit ihm direkt vor Ort ein Makleralleinauftrag für einen Preis von 100 TEUR vereinbart. Eine Belehrung über ein bestehendes Widerrufsrecht fehlte, die Krönung war aber ein Anruf einige Tage später, bei dem der Kollege mitteilte, dass die Immobilie aufgrund vorhandener Feuchtigkeitsschäden im Keller doch weniger als die 100 TEUR wert sei. Dies war der Dame dann doch zu viel und so kam ich ins Gespräch.
Nach meiner Besichtigung habe ich einen zuverlässigen Marktpreis ermittelt, der deutlich über der Preiseinschätzung des Kollegen lag. Mein Büro hat die Immobilie schließlich in die Vermarktung genommen und wir konnten das Haus innerhalb kürzester Zeit für 180 TEUR verkaufen. Der deutliche Mehrerlös gegenüber der Einschätzung des Kollegen war für mich absehbar. Die Intention des Kollegen bleibt mir ein Rätsel.
Selbstverständlich ist nicht der Makler der Beste, der den höchsten Kaufpreis verspricht, sondern der, der den am besten fundiertesten, realistischen Marktpreis benennen kann. Darauf sollten Sie achten, es ist schließlich Ihr Geld.