Immotipp 336 – 337: Diskreter Immobilienverkauf

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Peter Vierheilig

Geschäftsführer

Teil 1

Immer wieder wird in Gesprächen mit Eigentümern, bei denen es um den Objektverkauf geht, der Wunsch geäußert, dass dies möglichst diskret erfolgen soll. Einstellungen in die gängigen Immobilienportale sollen möglichst unterbleiben, Verkaufsschilder am Zaun oder auf dem Grundstück sollen nicht angebracht bzw. aufgestellt werden. Die Frage, die gestellt werden muss, lautet: Kann man eine Immobilie verkaufen, ohne es öffentlich zu machen, bzw. es jemandem zu sagen? Wenn ja, unter welchen Voraussetzungen kann so etwas gelingen?

Zunächst muss ich deutlich darauf hinweisen, dass mit einem diskreten Verkauf ohne Öffentlichkeit immer sehr viele potentielle Kaufinteressenten verloren gehen. Dies kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass der zu erzielende Kaufpreis niedriger ausfällt, als es bei einer „normalen“ Vermarktung vielleicht möglich wäre. Durch meine langjährige Erfahrung weiß ich, dass in vielen Fällen eine derartige Vorgehensweise auch gar nicht erforderlich ist, weil die hinter diesem Wunsch stehende Angst oft unnötig ist. Und doch gibt es Situationen, in denen ich selbst schon zu einer derartigen Verfahrensweise geraten habe.

So hatten wir vor kurzem eine Vermarktungsanfrage, bei der klar war, dass der Bezug der Immobilie erst in ca. 1,5 Jahren erfolgen kann. Um das Objekt nicht unnötig lange auf dem Markt zu präsentieren und/oder zu viele Interessenten aufgrund der verzögerten Bezugsmöglichkeit zu „verbrennen“, habe ich ein diskretes Angebot vereinbart. Das Ergebnis dieser Vorgehensweise erfahren Sie im nächsten Immotipp.

Teil 2

Im letzten Immotipp habe ich einen durchgeführten diskreten Immobilienverkauf beschrieben, bei dem aufgrund eines erst später möglichen Bezugs die Vorgehensweise im Interesse des Kunden war. Doch wie geht man in einem solchen Fall mit dem Angebot um? Dieser Vorgang beschreibt es sehr schön:

Da das Objekt auf dem Markt nicht bekannt war und vorerst auch nicht bekannt gemacht werden sollte, konnte es nur Interessenten angeboten werden, die wir kannten, bzw. die schon einmal wegen einer anderen Immobilie mit uns in Kontakt standen. So auch in diesem Fall. Nachdem eine ähnlich gelagerte Immobilie in näherer Umgebung mehrere Kaufwillige ergeben hatte, haben wir allen übrig gebliebenen Interessenten dieses Objekt als nicht bekannte Alternative vorgeschlagen. Zum Schluss haben sich durch unsere Kenntnis der Interessenten auch für dieses Haus mehrere mögliche Käufer ergeben, sodass der ursprünglich mit dem Eigentümer vereinbarte Kaufpreis sogar übertroffen werden konnte.

Aus dieser Beschreibung lassen sich die Vor- und Nachteile der diskreten Vermarktung sehr gut ableiten: Der unumstrittene Vorteil ist, dass der Preis des Objektes nicht öffentlich bekannt wird und die Immobilie somit am Markt durch eine längere Vermarktungsdauer nicht „verbrannt“ wird. Der größte Nachteil ist, dass durch die nicht vorhandene Öffentlichkeit mögliche Kaufinteressenten verloren gehen.

Resümee: Eine diskrete Vermarktung ist nicht in jedem Fall sinnvoll und kann nur dann mit gutem Ergebnis erfolgreich gelingen, wenn der Anbieter eine Vielzahl gleichartiger Immobilien verkauft oder verkauft hat, sonst verschenkt man schnell sehr viel Geld.

 

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